Die Usability und Funktionalität von Windows ist ja schön und gut (außer bei Windows 11. Das ist eine Katastrophe), aber sie kann und sollte nicht ausschließlich diskutiert werden, ohne einen Blick auf die Mechanik zu werfen und wie das OS und die dazugehörige Hardware bei seiner Herstellerfirma eingehängt sind. Bis hin zu Windows 7 habe ich das OS gefeiert und hätte sofort eine Antwort auf die Frage gewusst, welches das beste sei. Aber es wurde über die Zeit immer schlimmer. Inzwischen hat die bloße Menge an Telemetrie- und Spionageeinrichtungen ein geradezu unglaubliches Ausmaß erreicht. Hier findet sich eine unvollständige Liste an Dingen, die sich für ein frisch installiertes System einfach nicht gehören, nebst Verfehlungen, die einem Unternehmen, das von sich selbst behauptet, Privatsphäre zu respektieren, einfach nicht gut stehen.
- Windows
- Es sind nicht nur Dienste, die im Userkontext ausgeführt werden, deren generierte Namenssuffixe eine automatisierte Deaktivierung schwierig machen, inzwischen wurde auch ein ganzer Baum an geplanten Tasks eingebaut, der regelmäßig Einstellungen, Gerätezensus oder Netzwerkinformationen nach Hause tickert. Einige Ordner dieser Baumstruktur sind leer, andere haben "benutzerdefinierte" Aktionen, die "mit diesem Tool" nicht bearbeitet werden können. Man braucht aktuell zwei 3rd-Party-Anwendungen, nur um Windows daran zu hindern, einen ständig abzuhören.
- Die Einstellungen zur Privatsphäre bei der Installation sind eine Farce. Bis man das erste Mal auf dem Desktop landet, hat das System bereits Kontakt mit den Microsoft-Servern aufgenommen und Systeminformationen durchgegeben. Um das zu unterbinden, muss man den Netzwerkstecker ziehen. Windows 11 lässt sich von Haus aus nicht mehr ohne Netzwerkverbindung fertig installieren. Beim ersten Setup bekommt man selbst in den Pro-Versionen nur noch die Wahl, eine Verbindung herzustellen oder Scheißen zu gehen. Erst wenn man mit Shift+F10 eine Kommandozeile öffnet und OOBE\bypassnro ausführt, erscheint nach dem Reboot die Möglichkeit, mit "eingeschränktem" Setup fortzufahren. "Eingeschränkt" heißt in dem Fall ohne Datensammelaccount. Die Implikation von Nachteilen, wenn man seine Daten nicht mit der Krake teilen will, ist ein Dark Pattern und verdient einen heftigen Mittelfinger. Selbst wenn man dann alle sichtbaren und einige unsichtbaren Datenschutzoptionen aktiviert, fängt das System in dem Moment, in dem man das Netzwerkkabel verbindet, alles an Trackerserver zu verteilen, was nicht niet- und nagelfest ist.
- Die Vehemenz, mit der Versucht wird, den User zu einer Anmeldung mit Microsoft-Account zu bewegen, grenzt an Nötigung und ist mindestens eine Frechheit. Hier wird schon fälschlicherweise der Eindruck erweckt, das Erlebnis sei mit Account besser. Warum? Weil ich meine Designfarbe synchronisieren und Store-Apps bewerten kann?
- Nach dem Boot sind alle Datenschutzoptionen deaktiviert. Nachfrage zur Nutzung: Fehlanzeige. Inzwischen geht es auch nicht mehr, sie auf Desktop-Anwendungen einzuschränken. Erst kommt die Appx-Scheiße, dann erst darf man Desktop aufmachen. Ich meine mich zu erinnern, dass das früher mal andersrum war.
- Das System sammelt ungefragt Diagnosedaten und behauptet, dass sie "erforderlich" wären. Zu diesen Daten gehört unter anderem: Netzwerkinformationen (was immer das ist - genau beschrieben jedenfalls nicht), Peripheriegeräte, die Position oder installierte Software. Ferner gibt es noch "erforderliche Dienstdaten". Unter Windows 11 gehören jetzt sogar "Emojis und mehr" dazu. Dass das Senden dieser Daten erforderlich ist, ist eine unverhohlene Lüge. Sprecht mir nach: Es gibt keine erforderlichen Diagnosedaten. Microsoft behauptet das lediglich.
- Das Startmenü verwendet ungefragt die hauseigene Internetsuchmaschine. Die Suchaktivitäten werden aufgezeichnet. Schäbige Appx-Versionen und Einstellungen werden bei der lokalen Suche vorgezogen und perfekt funktionierende Systemsteuerungsoptionen sogar ausgeblendet, wenn man nicht den exakten Dateinamen einträgt. Zu allem Überfluss ist die Suche langsam.
- Das News-Widget ist standardmäßig aktiv und verwendet ungefragt Ortungsdaten.
- Die verbundenen Drucker lassen sich allesamt ohne Adminrechte löschen. Wenn man allerdings die völlig nutzlosen Dokumentenschreiber von Microsoft loswerden will, braucht man sie. Mal ehrlich. Hat irgendwer schon mal ein XPS-File verwendet? Was macht das? Ach das gleiche, wie PDF? Warum nehmen sie dann nicht einfach PDF? Weil das besser ist und nicht Microsoft draufsteht. Verstehe.
- Das Dateisystem und seine Anzeige werden mehr und mehr zu einem unkoordinierten Durcheinander.
- Die AppData Ordner sind standardmäßig versteckt.
- Es gibt immer noch Links wie "Documents and Settings", die aus Zeiten von Windows XP stammen. Diese haben aber keine Berechtigungen für den User. Wenn man eins anklickt, bekommt man erst mal eine Fehlermeldung.
- System32 speichert 64-Bit-Versionen von Libraries, SysWOW64 32-Bit-Versionen. Also... eigentlich nicht. Alles liegt zusammen in WinSxS und wird nur über Junctions gelinkt. An und für sich cool gelöst, aber aufgeräumt wird da eher nicht. Dort befinden sich in der Regel weit über 10.000 Ordner. Deren Namen sind so lang, dass sie mit "..." abgekürzt werden, damit sie nicht das Pfadlängenlimit sprengen.
- Apropos Pfadlängenlimit: Wir sind im Zeitalter der AI angekommen und es ist mit Bordmitteln IMMER NOCH nicht möglich, Dateien in SMB-Pfaden mit einer Länge > 260 Zeichen zu manipulieren. Nicht mal über Powershell.
- NTFS-Partitionen, die nicht auf SSD-Laufwerken liegen müssen im Hintergrund einmal pro Woche optimiert werden, weil sie sonst mehr Fragmentierung aufweisen, als mein Glauben an Microsofts Ehrlichkeit.
- Cortana (Windows 10)
- Lässt sich erst ab der Pro-Version über den Group Policy Editor deaktivieren
- Ist eine der allerersten Erscheinungen auf einem OOBE-System.
- Sammelt Sprachdaten und funkt sie nach Hause.
- Quirlig, Frech, Ansprechend in Powerarmor oder einem Schiff der Halcyon-Klasse. Nicht so sehr auf einem Desktop. Win+R, calc, Enter: 25 Millisekunden. "Eure bläuliche Eminenz, Königin Cortana von Halsey-Schwerterdingens. Eure geistreiche Erscheinung täte mir überaus wohl, so ihr denn für mich den Abakus öffnetet." - [LAAAAAAAAG] "Das habe ich nicht verstanden." - "Dann geh doch Kacken, du dumme Ziege" - [LAAAAAAAAG] "Das habe ich nicht verstanden." - Win+R, calc, Enter: 117 Jahre.
- Appx
- Die Ausführung von offener Software wird durch den vorgeschobenen Komfort des abscheulichen Store-Systems beeinträchtigt. Selbst quelloffene Software wird zuweilen dafür angeboten. Die Hoheit darüber liegt dann bei Microsoft, nicht beim Softwarehersteller. Natürlich braucht man einen Account zum herunterladen. DAS. IST. KEIN. FUCKING. HANDY!
- Die dazugehörigen Anwendungen verstecken sich in unhandlichen Appx-Packages, die in Ordnern abgelegt werden, auf die nur noch TrustedInstaller Zugriff hat. Teilweise verweigern diese den Dienst, wenn man sich drauf Zugriff verschafft.
- Das OS wird mit einer Handvoll ProvisionedApps ausgeliefert, die keinen Namen, sondern nur eine GUID haben. Funktion unbekannt. Die Deinstallation schlägt fehl, weil ... Fuck you, I guess. Dokumentation - Keine...... Nur so aus Neugier: Würdet ihr Hintertürchen für dreibuchstabige Verwaltungsorgane mit dubiosen Absichten in Variablen mit offensichtlichem Namen verstecken?... Nein?... Ich auch nicht.
- Es ist leider gängige Praxis, nützliche Anwendungen durch eine dümmliche, abgespeckte Appx- oder Webvarianten zu ersetzen, die zu einem erbärmlichen Schatten ihrer selbst verkommen sind. In der Webversion von OneNote lässt sich z.B. nicht mal mehr die Standardsprache oder Standardschrift einstellen. Selbstredend lassen sich die Bücher damit nicht mehr lokal abspeichern. Zurückgerudert wurde erst auf massiven und anhaltenden Druck der Community. Nur jetzt haben sie "2016" weggelassen, damit alle dankbar sind, dass sie nichts weiter gemacht haben, als.... zumindest mal nix kaputt.... naja und "2016" zu entfernen.
- Es gibt ein Format für sichtbare und automatisierte Installationen (MSI). Es besitzt ein ausgefuchstes Signalsystem und funktioniert bei korrekt geschnürten Paketen wie ein Uhrwerk. Es macht Versionskontrolle für den Admin transparent und ist mit anderen Rollout-Plattformen kompatibel. Inzwischen wird es dazu missbraucht, Dropper in ALLEN Profilen zu installieren, die semifunktionelle Beta-Software wie Teams bei jeder Anmeldung neu herunterlädt.
- Es gibt keine Möglichkeit, Soft Scroll zu deaktivieren. Appx-Anwendungen bedienen sich erzwungenermaßen wie Seife. FICK SOFT SCROLL. Ich hoffe, wer immer diese Schnapsidee hatte, haut sich den kleinen Zeh an!
- Essenzielle Systemsteuerungsoptionen, deren Position transparent war, wurden unter Tonnen von Einstellungsmenüs vergraben, die auf die Benutzung mit einem Smartphone optimiert sind, obwohl Microsoft bereits mehrfach und deutlich unter Beweis gestellt hat, dass es nicht die geringste Ahnung davon hat, wie man diese sinnvoll gestaltet. Wer das nicht glaubt, soll sich das Startmenü von Windows fucking 8 anschauen. Nein, die Version BEVOR sie nach dem Sturm der Entrüstung hastig den Button wieder eingebaut haben. So lange, bis es wehtut. Und dann noch ein Bisschen mehr.
- Edge
- ... startet direkt mit der Aufforderung, alles offenzulegen. Geltendes Recht wird misachtet. Davon Gebrauch zu machen und alles abzulehnen wird diskreditiert. Die erste Startseite, die sich danach öffnet, ist gespickt mit Nullinformation und (wie könnte es anders sein) einem Cookie-Banner. This shit is fucking broken.
- Davon, einen anderen Browser zu verwenden, wird bereits in der Suchmaschine abgeraten (genau für diese Praxis haben sie schonmal eins auf die Fresse bekommen und vermutlich wird es wieder Zeit dafür). Wenn man dann einen installiert und als Standard eingestellt hat, darf man unter Windows 11 noch alle Verknüpfungen kompatibler Dateitypen von Hand einstellen.
- Wie auch in Windows, sind in Edge die meisten Datenschutzoptionen standardmäßig deaktiviert.
- Wenn die Hintergrund-Apps aktiv sind, läuft auch Edge im Hintergrund weiter. In der Regel in mehreren Prozessen. Warum ein Webbrowser, der seine Updates über das OS bekommt, im Hintergrund weiterlaufen muss? Frag mich was leichteres!
- Obwohl Windows einige Engines aufweist, die in der Lage sind, Webcontent darzustellen, gibt es keinen Vorgang, mit dem man Edge deinstallieren kann. Die einzige Möglichkeit ist, ihn von Hand rauszuoperieren und dem System die Rechte für das Verzeichnis zu entziehen. Sonst ist er beim nächsten Update gleich wieder da. Da kommt dann auch jedes mal diese Webview Engine mit, die manche Softwarehersteller jetzt idiotischerweise für ihre GUIs benutzen.
- Alle Nase lang bekommt Edge ein Update verpasst, das ungefragt ein Icon auf dem Desktop ablegt. Vermutlich in der Hoffnung, dass man es versehentlich anklickt.
- Das Privacy Whitepaper für Edge ist ein Geschoss von über 15.000 Wörtern. Darin wird fröhlich und mit bunten Bildchen beschrieben, wie einfach ALLES gesammelt wird. Selbst das Suchen innerhalb einer Website wird mit Daten aus dem Netz augmentiert. Bilder auf Webseiten werden an Microsoft gesendet. Angeblich, um die Qualität zu verbessern. Was hat dieser Scheissdreck in einem Browser verloren?!
- Surface (am Beispiel eines "Flagschiffs" - dem Surface Studio)
- In der Liste der Geräte finden sich in den Systemgeräten die Geräte Intel Tigerlake Telemetrie Aggregator Treiber oder Surface System Telemetry Driver - Flugschreiber. Nicht für den User oder Admin. Für Intel und Microsoft. Die Spyware sitzt dort sogar auf der Platine. Und was ist mit dem Datenschutz?
- Auf Integratorseite gibt es mit den Geräten mindestens genauso viele Schwierigkeiten, wie mit anderen Notebooks. Es werden Chips verbaut, die "gestern" rausgekommen sind (obwohl z.B. die Netzwerkgeräte auch nur Gigabit können) und für die sich in keinem, der heruntergeladenen Images Treiber finden. Nicht mal in denen, die nach Release zum Download angeboten wurden. Wenn man nicht die vorinstallierte OS-Version verwenden will, ist Integration hier genauso Pflicht, wie bei anderen Gerätetypen. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass diese Klasse nicht für Enterprise-Einsatz vorgesehen ist.
- Die abgerundeten Ecken des Bildschirms sehen aus wie abgeschnitten - als wäre er defekt. Die Auflösung muss runtergeschalten werden, damit man das vollständige Bild sieht. Die Entscheidung, so etwas einzuführen, ist ein weiterer Beweis dafür, dass hier Design über Usability gestellt wird. Wie soll man da vernünftig X0,Y0 ansteuern?
- Der Bildschirm flext außerordentlich, klappt selbstständig um und scharrt dabei über die Tastatur. Er ist so stark verspiegelt, so dass man an hellen Tagen mehr Hintergrund als Inhalt sieht.
- Die Tastatur ist nahezu unbenutzbar. Sie tippt sich schwammig und ohne Feedback und macht einen allgemein billigen Eindruck. Der Travel ist so kurz, dass man bei der Verwendung über seine eigenen Finger stolpert. Sieht in CAD bestimmt super aus, hat aber nichts mit Usability zu tun. Die eingebaute Beleuchtung funktionierte erst nicht und sprang dann spontan nach irgendeinem Update an.
- Das Trackpad hat keine Tasten. Wie zieht man was mit der rechten Maustaste? Ist es die Ecke? Wenn ja, wo beginnt diese Ecke, wo hört sie auf? Das Pad selbst ist auch keine Taste. Es wird durch einen Sensor ausgelöst und klappt dann elektronisch nach unten. Eine brilliante... Sollbruchstelle.
- Die zwei USB-C Anschlüsse sind geradezu erbärmlich. Man muss einen ganzen Zoo an Adaptern mitschleppen, damit das Ding überhaubt benutzbar wird. Ein Riesiger Anteil an Peripherie besitzt immernoch normale USB-A-Anschlüsse. Mal schnell eine von den Mäusen anzuschließen, die zuhauf rumgeistern, ist nicht möglich.
- Der Anteil an Geräten, die mit einem geblähten Akku zurückkommen ist außergewöhnlich hoch. Oft auch außerhalb des Turnus. Wenn welche nach einer regulären Nutzungsphase zurückkommen, ist der Akku meistens durch. Ersatzteile? Wohl eher nicht.
- Die Hardware ist so verklebt, dass sich nichts austauschen lässt. Bei Problemen mit Bauteilen, die sich normalerweise problemlos tauschen lassen, gibt es keine andere Möglichkeit, als eine RMA anzustoßen und ein 1500 - 4000 € teures Gerät zurückzuschicken, dass dann vermutlich unter immensem Energieaufwand recycled wird (wenn das überhaupt passiert). Bei anderen Geräteklassen sind wenigstens noch Schrauben drin. Als hätte die blose Existenz der Right-To-Repair-Bewegung nicht gezeigt, dass etwas schief läuft. Dann wird damit argumentiert, dass es für den Verbraucher besser wäre, dass das Gerät von spezialisierten, hauseignenen Werkstätten bearbeitet wird. - Kein Wunder, so wie die zugeschmiert sind. Wenn sie nicht nahezu vollständig aus Glas, Aluminium und Kleber bestünden, könnte nahezu jeder halbwegs vernünftig ausgebildete Fachinformatiker easy mal ein Bauteil tauschen.
- Die verbaute "Hochleistungshardware" kämpft extrem mit dem winzigen Gehäuse, in dem sie verbaut ist. Stellt man das System unter Last, ist das Gehäuse nach wenigen Minuten wärmegesättigt. Die Komponenten werden gedrosselt, damit sie nicht durchbrennen. Das Ergebnis ist ein starker Leistungsverlust. Mit einem Lasttest ließ sich die CPU auf 700 MHz drosseln und die GPU auf 200 MHz. Vergleichswerte mit einem 5 Jahre alten Custom-System mit 2 Jahre alter Grafikkarte (Core i7-7700K, RTX3070):
- Unigine Superposition: Weniger als die Hälfte der Punktzahl (2543 / 5934)
- Userbenchmark-Seiten der beiden CPUs: Gerade mal 87% der Realwelt-Leistung.
- Mal ganz ehrlich. Ihr könnt euren abgerundeten Scheissdreck, eure Notches, komisch umklappende Bildschirme, proprietären Magnetnonsens, Anschlussmangel, verklebte Akkus, schlechte Kühlung und Schrotttastaturen nehmen und zurück ins Lala-Land voller verkokster Corporate-Design-Wracke verschiffen. Gebt mir einfach ein gutes fucking Notebook ohne diesen ganzen Bullshit, bei dem man Teile tauschen, upgraden und dual booten kann.
- Runierte Kommunikationsplattformen
- Teams, Skype und Konsorten leiden alle unter Schwächen, die einer Firma mit diesem Kapital und diesen Ressourcen nicht weniger als ordentlich peinlich sein sollten.
- Die Plattformen, die hinzugekauft wurden, haben diese Schwächen erst entwickelt, nachdem die Kontrolle übernommen wurde. Das einzige, was zuverlässig funktioniert, ist die Werbung für Bezahlfunktionen.
- Wenn viel los ist, kann es im Web Frontend von Teams bis zu 5 Sekunden dauern, bis man ein Gespräch annehmen kann.
- Überall in den Weboberflächen der Plattformen, die ins Netz gehören, wird man dazu gedrängt, die Anwendungen zu installieren, damit die im Hintergrund rumschnüffeln können. Ich mag einen guten Fat Client, aber nicht unter dieser Prämisse.
- Gemischtes Sammelsurium an Aktionen, die einfach Scheiße sind
- Es ist nahezu unmöglich, aus irgendeiner Microsoft-Anwendung Text zu kopieren, ohne dass zwei Tonnen XML-Formatierungsscheißdreck für den Internet Explorer mitkommen.
- Anwendungen (wie Office oder das Active Directory), die auf ein lokales System gehören, werden ohne Rücksicht auf Datenschutzbestimmungen in die Cloud gepusht. Dabei wird die Bequemlichkeit der User ausgenutzt, um sensible Informationen auf die Server zu mogeln. Daten wie angehängte Bilder in Teams wandern automatisch ins Onedrive, auch wenn die App nicht freigegeben ist.
- Apropos Onedrive: Öffnet man die Weboberfläche mit strengen oder benutzerdefinierten Dateinschutzeinstellungen in Firefox, lädt die Oberfläche nicht sauber. Man muss den Rotz erst einmal auf die schwächste Einstellung "Standard" setzen, und die Seite einmal durchladen. Dann geht es.
- Werden Third Party Cookies im Browser unterbunden, ist eine Anmeldung an Teams unabhängig vom Browser nicht mehr möglich. Sie hängt in einer Anmeldeschleife fest. In der dazugehörigen Dokumentation fordert Microsoft unverhohlen dazu auf, eine ganze Reihe von Servern auf die Whitelist zu setzen, damit die Anmeldung funktioniert. Als wäre ein Unternehmen dieser Größe nicht in der Lage, SSO im Hintergrund zu realisieren. Setzt man den Datenschutz auf "Streng", muss man sich schikanieren lassen.
- In allen Textlastigen Annwendungen wird die Schriftart Calibri mit der Idiotenschriftgröße 11 Punkt gepusht. FICK Calibri. und FICK 11 Punkt. Es sieht aus, wie aufs Blatt geschissen.
- Geltendes Recht wird entweder ignoriert oder dessen saubere Anwendung frech diskreditiert - Es wird erst mal nach mehr und mehr gegriffen. Wenn man sich an die tiefgreifenden Einschnitte gewöhnt hat, wird nach noch mehr verlangt. Es ist wortwörtlich eine Diktatur der Offenlegung. Nicht am Unternehmen, sondern am Kunden. Zurückgerudert wird erst, wenn massivster Gegenwind aus der Community kommt oder es Strafen für Gesetzesbrüche hagelt, die man nicht mehr wegreden kann.
- Wenn man In Access 2016 Daten exportiert und versendet hat, ging der Standard-Mailclient auf. Das File wurde Protokollkonform angehängt. Seit Access 2019 ist dafür zwingend Outlook erforderlich. Thunderbird installiert, konfiguriert und als Standard definiert? Tough Shit. Man klickt den Button an und es öffnet sich erst mal der Konfigurationsassistent von Outlook. - Schnürt man ein Paket, in dem Outlook nicht mitinstalliert wird, ist der Button ab dieser Version ausgegraut. Das ist nicht nur unnötig, sondern ein richtiger Arschloch-Move.
- In den Tagen, als UEFI aufkam, ist Microsoft vorgeprescht und hat dafür gesorgt, dass es eine ganze Reihe an Geräten gibt, auf denen sich nichts anderes, als Windows installieren lässt, weil sie keine Bootloader von anderen Anbietern akzeptieren. Auf vielen, vornehmlich aber bei Hyper-V und Surface ist das heute noch die Standardeinstellung. Man hat die Wahl zwischen bootmgr, einem von Microsoft signiertem Bootloader oder der kompletten Deaktivierung von Secure Boot. Das hebelt einen Großteil davon aus, wofür UEFI eigentlich geschaffen wurde.
- Microsoft sitzt fest im Linux Konsortium, obwohl sie bis heute kein quelloffenes Betriebssystem herausgebracht haben. Was sie da drin zu suchen haben, weiß kein Mensch... Außer vielleicht, weil das Gerücht geht, dass Azure auf Linux läuft?
- HALO WÄRE AUF DEM PC GEIL GEWESEN.... als es rauskam. Jetzt haben wir eine ganze Generation, die nie einen Shooter mit Maus und Tastatur gespielt hat und eine von diesen zusammengeschissenen Remastered-Editionen auf Steam... Immerhin gibt's Zusammenschnitte auf Youtube. Dann muss man sich diesen klobigen Klotz an Sachen, die man über Jahrzehnte verpasst hat, nicht selbst antun.
Es gibt noch einen Batzen von Unbequemlichkeiten, die nervig, dumm oder einfach ärgerlich sind. Im Vergleich zu den genannten Katastrophen erbleichen sie aber und wirken fast erbsenzählerisch. Zusammenfassend und stark mit Meinung getränkt bleibt mir nur zu sagen: Danke für nichts! Eure Produkte waren mal cool. Jetzt sind sie nur noch Datenkraken mit einem Minimum an Funktionen, die sich auf den Leistungen vergangener Zeiten ausruhen. Sagt diesem Satan Nutella, oder wie er heißt, dass er mich mal kreuzweise kann. Auf meinen Arbeitsgeräten läuft kein Windows mehr. Ich bin enttäuscht, dass ich mich so lange habe Geisel nehmen lassen.